von Alexandra Tuschka
Eine Viehherde läuft in den Bildgrund hinein und zeigt uns ihre Hinterteile. Dabei werfen sie «lange Schatten», welche dem Gemälde seinen Namen verlieh. Diese sind nicht länger von den Körpern zu trennen — Philipsen verwischte die Farbflächen mit dem Pinsel und schaffte damit zusätzlich den Eindruck eines rasanten Zuges in die Tiefe. Die kurzen, farbenfrohen Pinselstriche erwecken einen bewegten Eindruck. Zudem wird die Szene in warmes Licht getaucht und wirkt fast zeitlos. Der Untertitel des Gemäldes verrät, wo wir uns befinden — es ist die Insel Saltholm, in der Nähe von Kopenhagen.
Philipsens Themen sind oft von ähnlichen Themen geprägt: Landschaften, Tiere sowie beschauliche und ruhige Stadtansichten wiederholen sich in seinem Ouevre. Gepaart mit den eindrucksvollen Farben macht der bewegte Pinselduktus und die Wiedergabe eines individuellen Eindruckes den Maler — im französischen Sinne — zu einem Impressionisten.
Theodor Philipsen - Lange Schatten
Öl auf Leinwand, ca. 1890, 61 x 81,5 cm, Staten Museum for Kunst in Kopenhagen