von Alexandra Tuschka
Paul Signac, unverkennbarer Anhänger des Pointilismus ‘, hat in diesem Werk den Hafen von Marseille in virtuosen Punkten auf der Leinwand verewigt. Eigentlich wollte der junge Franzose Architekt werden; dies änderte sich jedoch mit 21 Jahren, als Signac Monet und Seurat kennenlernte. Deren Einstellungen und Malweise beeindruckten Signac sehr. Obwohl er in Paris ansässig war, besuchte er ab 1892 im Sommer mit einem kleinen Boot verschiedene französische Städte, um die Häfen Westeuropas zu bereisen und malerisch einzufangen.
Für dieses Bild begab sich der Künstler nach Südfrankreich. Dort skizzierte er in Aquarellen seine Eindrücke, die er dann später in Öl auf die Leinwand übertrug. Der Name „ Pointilismus “ ist in diesem Fall nicht vollkommen zutreffend, denn Signac ordnete seine Flächen rechteckig nebeneinander an. Das Segelschiff in der Mitte dominiert den Mittelteil und ist von einer roségetönten Umgebung flankiert. Grüntöne durchsetzen den unteren Bildbereich. In diesem recht unbewegten Bild verrät nur der Rauch, der rechts einen Schlot verlässt, dass hier Menschen leben. Hier finden sich auch die einzigen runden Formen.
Paul Signac - Der Hafen von Marseille
Öl auf Leinwand, 1906, 46 x 55 cm, Eremitage in Sankt Petersburg