von Alexandra Tuschka
Ob Rudolf der II. wirklich eine Birnennase und einen Mund aus Kirschen hatte, ist fraglich. Im Vergleich zu anderen Portraits ist nicht einmal eine besonders große Ähnlichkeit der Dargestellten zu erkennen. Den Herrscher aus verschiedenen pflanzlichen Objekten zusammenzusetzen - Arcimboldo hatte keine so leichte Aufgabe vor sich. Geschickt betonte er die typischen Erkennungsmerkmale Rudolf II.: Tränensäcke, Bart und volles Haar.


Nur wenige Jahre vor seinem Tod wurde der italienische Maler Guiseppe Arcimboldo beauftragt wurden, den oft porträtierten Rudolf II. auf die Leinwand zu bannen. Arcimboldo wurde vom Vater Rudolfs 1562 an den Wiener Hof beordert. Leider starb der Herrscher kurz darauf. Jedoch entwickelte sich eine innige Freundschaft zwischen dem Maler und dem Sohn Rudolf. In diesem bekannten Werk zeigt der Maler diesen als den antiken Gott Vertumnus, der Gott der Jahreszeiten, des unerschöpflichen Wandels und der Landwirtschaft. Um dies zu verwirklichen, hat er das Gesicht des Herrschers aus allerlei Pflanzen, Blüten und Früchten zusammengesetzt. Diese sind aus verschiedenen Jahreszeiten und symbolisieren so den ewigen Kreislauf des Lebens.
Das Gemälde sollte allerdings nicht alleine hängen sondern wurde von zahlreichen anderen Allegorie -Bildern, die Rudolf beim Maler in Auftrag gab, flankiert.
Giuseppe Arcimboldo - Rudolf II. als Vertumnus
Öl auf Leinwand, um 1590, 68 x 56 cm, Skoklosters Slott in Habo
Joseph Heintz d.Ä. - Portrait Rudolf II.
Öl auf Kupfer, 1594, 16.2 x12,7 cm, Kunsthistorisches Museum, Wien